воскресенье, 29 апреля 2012 г.

Erhaltungsgrade von Münzen


Münzen sind gewöhnlich und von Hause aus eigentlich Gebrauchsgegen-
stände, die einem natürlichen Verschleiß unterliegen, wenn sie denn Jah-
re oder jahrzehntelang im Umlauf waren. Viele Münzen gingen von Hand
zu Hand und wurden alles andere als pfleglich behandelt. Sie weisen folg-
lich unterschiedliche Gebrauchsspuren auf. Einige blieben so lange im Zah-
lungsverkehr, daß man kaum noch erkennen kann, wie sie einst, als sie vom
Stempel sprangen, ausgesehen haben. Andere Münzen wurden aus-
schließlich für Sammler in besonderer Qualität geprägt, sogar „handgeho-
ben“ vom Stempel und sofort perfekt verpackt.
Letzteres trifft vor allem auf die Zeit zu Beginn der 60-er Jahre des ver-
gangenen Jahrhunderts zu. Doch auch schon viel früher, in vergangenen
Jahrhunderten, gab es immer wieder spezielle Abschläge für Sammler. Nicht
wenige Reichsmünzen wurden speziell für einen damals kleinen Kreis von
Münzliebhabern in „PP“ gefertigt, aber auch Gold- und Silberabschläge
von Umlaufmünzen sind keinesfalls erst eine Erfindung des 19. und 20. Jahr-
hunderts.
Auch die „Sammlermünzen“, die also nie wie der besungene „Taler“ von
„Hand zu Hand“ wanderten, können sich im Laufe der Jahre und Jahr-
zehnte durch Umwelteinflüsse im weitesten Sinne verändert haben. Gera-
de die empfindlichen PP-Stücke erhalten allein durch unsachgemäßes An-
fassen durch Laien Berührungsspuren. Die meisten Münzen bestehen aus
Metallen, die mehr oder minder hart und widerstandsfähig gegen alle mög-
lichen Einflüsse sind.
Für den Münzsammler ist der Erhaltungsgrad einer Münze von großer,
teilweise ganz entscheidender Bedeutung. Dem Anfänger sei hier geraten,
keine zu großen Kompromisse hinsichtlich dieser Erhaltungsstufen einzu-
gehen. Viele junge Sammler wollen erst einmal möglichst viele Münzen für
ihr Geld haben. Später werden sie das, was sie einst billig und schnell zu-
sammengetragen haben, selbstkritisch als „Münzschrott“ einschätzen. Der
fortgeschrittene Sammler sieht die Frage der Erhaltungen anders. Er strebt
jeweils den idealen Zustand einer Prägung an. Natürlich muß man bei al-
ten Münzen vergangener Jahrhunderte, die eigentlich nur durch Zufall in
gutem Zustand „überlebten“, Kompromisse schließen. Wer hier nicht in ge-
wisser Weise kompromißbereit ist, sollte zum Beispiel keine antiken oder
auch nur Münzen vor dem 20. Jahrhundert zu sammeln beginnen. Er käme
auch mit viel Geld nicht sehr weit.
Seit es Münzsammler und auch Händler gibt, haben sich zur besseren Kom-
munikation Definitionen zu den Erhaltungsgraden eingebürgert, die man
unbedingt kennen muß. Denn gerade vom Zustand der Münze ist auch ihr
Preis abhängig, teilweise mehr als von der Seltenheit.
Die Erhaltungsgrade sollen nachstehend erklärt und möglichst genau defi-
niert werden. Zugleich muß darauf verwiesen werden, daß die Einschät-
zung des Erhaltungsgrades immer eine individuelle Sache ist. Nirgendwo
gibt es mehr Differenzen zwischen Händlern und Kunden, Anbietern und
Käufern, als bei den Erhaltungsgraden, abgesehen vom Preis, doch dieser
ist ja wiederum direkt mit dem Erhaltungszustand verbunden. Erfahrene
Sammler werden wissen, wie sehr sich hier auch Angaben bei verschiede-
nen Auktionshäusern und Händlerpreislisten unterscheiden können.
Einige Sammler verzichten auf seltene Münzen, wenn der Erhaltungsgrad
„nicht stimmt“, andere hingegen gehen eher Kompromisse ein und finden
ihre ganz individuelle Grenze, die sie für sich definieren. Diese Grenze liegt
da, „wo das Stück noch Freude macht“, wie es in Sammlerkreisen zutref-
fend heißt.
Wie schon eingangs erklärt, kann man durch Reinigung und Pflege allein
niemals den Erhaltungsgrad beeinflussen, also ein Stück wird auch durch
perfekte chemische Behandlung nicht besser im Erhaltungsgrad. Durch den
Umlauf verursachte mechanische Abnutzung oder chemische Korrosion
kann nicht rückgängig gemacht werden. Doch viele Stücke kann man erst
nach einer sachkundigen Reinigung hinsichtlich ihres Erhaltungsgrades
wirklich richtig einschätzen. Und nicht selten kommt dann begründet Freu-
de auf, wenn eine Münze, die man kaum als „sehr schön“ hätte bezeichnen
wollen, sich nach Entfernung aller Beläge und Schmutzspuren als „fast vor-
züglich“ herausstellt.
Da der Münzmarkt international zusammengewachsen ist, werden die
Namen der Erhaltungsgrade nicht nur in den sogenannten „Weltsprachen“,
sondern auch in den Sprachen einiger unserer östlichen wie westlichen
Nachbarländern angegeben, zugleich mit den üblichen Abkürzungen und
häufig auch verwendeten römischen Zahlen. Diese finden Sie in Tabelle 1.
In Preislisten von Händlern werden Sie stets auch „Zwischenvarianten“ fin-
den, also z. B. „ss +“, was bedeutet, besser als „sehr schön“, oder „f.vzgl.“,
sprich: „fast vorzüglich“. Bei uns selten, aber in Tschechien sehr beliebt, ist
es, die Erhaltungsgrade von beiden Seiten anzugeben, also 1⁄1 oder 1⁄2 be-
deuten: unzirkuliert vor- und rückseitig oder Vorderseite unzirkuliert und
Rückseite nur vorzüglich.
Und die Namen der Erhaltungsgrade sind sprachlich überall „geschönt“,
was „Good“ im Englischen ist, wird im Deutschen mit „gut erhalten“ an-
gegeben, besser wäre zu sagen und zu schreiben „gering erhalten“. Und im
Englischen sollte dieses „Good“ auch besser „bad“ heißen. Doch dazu spä-
ter noch mehr.
Nachstehend die Definition der Erhaltungsgrade mit weitergehenden Er-
klärungen.

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